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Training für den Ernstfall: rescEU CBRN-Decon Subunit 2.2 übt im THW-Ortsverband Friedrichshain-Kreuzberg

Wie können Einsatzkräfte Fahrzeuge schnell und sicher dekontaminieren – auch unter besonderen Schutzbedingungen? Dieser Frage widmete sich die rescEU CBRN-Decon Subunit 2.2 des THW Landesverbands Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt (LV BEBBST) am vergangenen Wochenende bei einer ganztägigen Ausbildung im THW-Ortsverband Berlin Friedrichshain-Kreuzberg. Ziel war es, neue Kameradinnen und Kameraden an die anspruchsvollen Aufgaben heranzuführen, bewährte Abläufe zu festigen und innovative Ideen zu testen.

Einheiten aus mehreren Berliner Ortsverbänden im Einsatz

Rund 25 Helferinnen und Helfer aus verschiedenen Ortsverbänden des LV BEBBST nahmen teil – darunter Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin Mitte sowie unser Ortsverband. Aus dem Landesverband Bremen, Niedersachen waren Einsatzkräfte aus dem Ortsverband Gifhorn angereist. Nach dem morgendlichen Briefing teilte sich die Gruppe auf: Sechs Einsatzkräfte wurden in das Tragen des Gebläseschutzanzugs Typ Fuldatal eingewiesen. Nach einer kurzen Theorieeinheit folgte der praktische Einstieg – vom An- und Auskleiden bis zur ersten Bewegungserfahrung im Anzug.

EGS-Steg für die Fahrzeugdekontamination

Parallel dazu errichteten die anderen Teilnehmenden den vollständigen Dekontaminationsplatz – vom Ankleidebereich über die Eigendekontamination bis hin zur Fahrzeugstrecke. Eine Besonderheit dieses Übungsdienstes war die erstmalige Nutzung einer neuen Variante eines erhöhten Stegs, aufgebaut aus Teilen des EGS-Systems. Diese Lösung basiert auf den Erkenntnissen der Übung in Quedlinburg im März dieses Jahres: Um auch höhere Fahrzeuge effektiv reinigen zu können, wurde eine stabile und trittsichere Begehungshilfe benötigt – genau das konnte mit dieser Variante umgesetzt werden.

👉 Zum Bericht aus Quedlinburg im März

Struktur und Taktik: Vorbereitung auf die Realität

Nach Abschluss des technischen Aufbaus und der Schutzausbildung fand eine gemeinsame theoretische Einheit statt. Dabei wurden das taktische Gesamtkonzept der rescEU-Einheit und die Standardarbeitsabläufe (SOPs) erläutert. Jede Einsatzkraft erhielt ihren festen Platz im Ablauf – vom Handling der Schutzkleidung bis zur Position in der Reinigungslinie.

Am Nachmittag begann die praktische Phase. Unser Ortsverband aus Berlin Steglitz-Zehlendorf stellte vier Mitglieder des sogenannten „Cleaning Squads“ sowie den „Unit Leader“, der die Koordination vor Ort übernahm und eng mit dem Ausbildungsleiter aus dem Ortsverband Friedrichshain-Kreuzberg zusammenarbeitete. Die Hauptziele: Den neuen Steg im realitätsnahen Betrieb testen, das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Positionen verbessern und vor allem den neuen Kräften erste Einsatzerfahrungen unter den ungewohnten Schutzbedingungen ermöglichen. In mehreren Durchläufen wurden auch Schichtwechsel simuliert, um den Ablauf der Eigendekontamination und des Personalwechsels unter Echtbedingungen zu erproben. So konnten besonders die neuen Einsatzsatzkräfte der Einheit verschiedene Positionen und Abläufe kennenlernen.

Erfolgreiches Training – und eine starke Gemeinschaft

Nach rund drei Stunden endete die Übung erfolgreich. Der Dekontaminationsplatz wurde gemeinsam zurückgebaut, alle Materialien fachgerecht verlastet, sowie Hof und Hallen gereinigt. Eine abschließende Nachbesprechung brachte wichtige Erkenntnisse, viel Lob für die professionelle Zusammenarbeit und neue Ideen für die Weiterentwicklung der Einheit.

Die Subunit 2.2 bleibt damit auf Kurs: Mit jeder Übung wächst sie technisch, taktisch – und als Team. Bis zur geplanten Einsatzbereitschaft 2026 sind noch einige Schritte zu gehen, doch schon jetzt zeigt sich: Die Einheit ist auf einem guten Weg, ein verlässlicher Baustein im Europäischen Katastrophenschutz zu werden.